40 Punkte sind vielleicht noch zu wenig

Fußball-Oberligist TSG Backnang läutet mit der Partie am morgigen Feiertag um 15.30 Uhr beim Tabellendritten in Göppingen den Endspurt ein. Um im Kampf ums Drinbleiben auf Nummer sicher zu gehen, muss in den letzten vier Spielen immer noch der eine oder andere Zähler her.

TSG-Trainer Pavlos Osipidis will mit der Etzwiesenelf auf der Zielgeraden der Saison nichts mehr anbrennen lassen. Foto: Alexander Becher

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TSG-Trainer Pavlos Osipidis will mit der Etzwiesenelf auf der Zielgeraden der Saison nichts mehr anbrennen lassen. Foto: Alexander Becher

Von Steffen Grün

Die Ausgangsposition Derzeit belegt die TSG Backnang den neunten Platz – viel mehr Mittelfeld geht eigentlich nicht in einer Liga, die 18 Teams zählt. Die 40-Punkte-Marke haben die Roten zuletzt mit dem Remis gegen Reutlingen auch erreicht. „Das ist für unsere Möglichkeiten und mit unserem Saisonziel in Ordnung“, sagt Trainer Pavlos Osipidis, schiebt aber gleichfalls das Wörtchen „eigentlich“ dazwischen.

Und zwar deshalb, erläutert der 33-Jährige, „weil die Situation eine andere als in der Vorsaison ist“. Dass vier Spieltage vor dem Ende der Runde noch letzte leise Zweifel am Klassenverbleib bestehen, liegt vor allem an der noch unklaren, aber auf alle Fälle recht hohen Zahl an Absteigern. Nachdem es im Vorjahr nur drei Vereine erwischt hatte und die Murrtaler mit 39 Punkten drinblieben, spricht dieses Mal alles für fünf Absteiger – sogar sechs sind noch nicht ausgeschlossen. Darauf, dass es im Nachgang wieder einer weniger wird, wenn der Oberliga-Vizemeister in die Regionalliga aufsteigt, sollte sich niemand verlassen. Ebenso wenig wie darauf, dass aus dem Gerücht von Mutschelbachs freiwilligem Rückzug zeitnah ein Fakt wird. „Es macht am meisten Sinn, sich aufs Worst-Case-Szenario einzustellen“, meint Pavlos Osipidis und zieht daher den Schluss: „Wir sind rechnerisch noch nicht durch.“

Die Abstände Um komplett auf Nummer sicher zu gehen und von Entwicklungen in der Dritten Liga (Steigt Waldhof Mannheim vielleicht auch noch ab?), in der Regionalliga Südwest (Erwischt es Walldorf dann ebenfalls?) und in der eigenen Liga (Was macht Mutschelbach? Steigt der Vizemeister auf?) unabhängig zu sein, muss die TSG mindestens Zwölfter werden. Das Polster auf Oberachern auf dem 13. Platz beträgt fünf Punkte. Noch ein Zähler mehr ist es auf den Fünftletzten Reutlingen, zwei mehr sind es auf den Viertletzten Bissingen.

Die nächste Partie Dass die Begegnung beim 1. Göppinger SV am morgigen Donnerstag um 15.30 Uhr „ein ganz besonderes Spiel für mich ist“, daraus macht Pavlos Osipidis keinerlei Hehl. Backnangs Coach wechselte erst in der Winterpause ins Murrtal, nachdem er vorher sechseinhalb Jahre als Spieler, Kapitän und spielender Co-Trainer am Hohenstaufen verbracht hatte. Dass ihm die Kenntnisse über den kommenden Kontrahenten einen entscheidenden Vorteil verschaffen, glaubt Osipidis aber nicht, weil sein Ex-Chef Gianni Coveli für eine hohe Flexibilität der Mannschaft steht. Anders ausgedrückt: Es kann durchaus sein, dass Göppingen ganz anders als zuletzt beim 1:1 im Topspiel in Villingen oder beim 2:0-Sieg in der Hinserie in Backnang zu Werke geht. „Es ist auf alle Fälle eine große Herausforderung“, sagt der TSG-Trainer über das Duell mit dem Dritten, der punktgleich mit dem Zweiten Villingen ist und nur einen Zähler Rückstand auf Aspach hat. Übrigens: Auch Backnangs Torjäger Gentian Lekaj trug von 2019 bis 2023 Göppingens Trikot.

Die weiteren Spiele Pavlos Osipidis bezeichnet grundsätzlich alle Aufgaben in der Oberliga als machbar, „weil es eine sehr ausgeglichene Spielklasse ist“. Trotzdem ist Göppingen zweifelsohne eine härtere Nuss, als es die danach noch verbleibenden drei TSG-Rivalen im Endspurt sind. Weiter geht es am Sonntag zu Hause gegen den ATSV Mutschelbach, den Tabellenelften mit Rückzugsgedanken. Mit dem FSV Hollenbach geht’s am 18. Mai zu einem Verein, der jenseits von Gut und Böse liegt, in der Rückrunde aber gewaltig schwächelt. Das Saisonfinale steigt am 25. Mai in den Etzwiesen gegen den SV Oberachern, der momentan Sechstletzter ist. Zwei, drei Punkte, die definitiv reichen müssten, sollten drin sein.

Das Personal Von den Langzeitverletzten kehrt allenfalls Rafael Terpsiadis in den letzten Partien noch einmal zurück, dagegen ist die Runde für Finn Becker und Robin Schwemmle beendet. Morgen fällt weiterhin das komplette Trio aus, zudem steht ein Fragezeichen hinter Patrick Tichy: Der Innenverteidiger knickte zuletzt beim 1:1 gegen Reutlingen um, der Knöchel ist lädiert.

Foto: TSG Backnang Fußball
Zweiter TSG-Sommerzugang

Transfer Backnangs Fußball-Oberligist hat die zweite Verpflichtung für die neue Saison verkündet. Wie bei Rückkehrer Sebastian Gleißner bediente sich die TSG beim SV Fellbach. Der 24-jährige Innenverteidiger Mika Müller ist Stammspieler beim Zweiten der Verbandsliga und hat bei den Roten bis 2026 unterschrieben.

Stimmen „Er wird uns sehr viel Spaß auf und neben dem Platz bereiten“, sagt Marc Erdmann über Mika Müller. Sein Partner in der Sportlichen Leitung, Oguzhan Biyik, freut sich auf die „körperliche Präsenz und die Mentalität“ des Neuen.

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Erstellt:
8. Mai 2024, 15:00 Uhr

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